Jacob Böhme Tagung

Jacob Böhme-Forscher aus aller Welt treffen sich vom 4.-6. Juli 2014 in Görlitz

Als der Görlitzer Schuhmacher Jacob Böhme vor 400 Jahren zum gelehrten Bürgermeister Bartholomäus Scultetus in das Görlitzer Rathaus vorgeladen wurde, um sich wegen seines Buches „Morgen Röte im auffgang“ befragen und ermahnen zu lassen – da ahnte noch niemand, dass der einfache Schuster einmal der berühmteste Görlitzer werden sollte.

 

Heute sind seine philosophischen Schriften in viele Sprachen der Welt übersetzt und auf allen Kontinenten werden seine Werke gelesen. Dabei ist er nicht nur ein Denker und Künder zeitüberdauernder Fragen und Wahrheiten, der unmittelbar und direkt zu denen spricht, die sich auf seine Sprache einlassen, sondern sein großer Einfluss auf Philosophie, Theologie und Frömmigkeit ist ebenso das Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen.

 

Am Wochenende vom 4.-6. Juli treffen sich zahlreiche der international renommiertesten Böhme-Forscher in Görlitz, um der Frage nachzugehen, welche Einflüsse auf den ‘ketzerischen Schuster‘ hier in der Oberlausitz wirkten und wie ihn seine Zeitgenossen sahen.

 

Die Tagung „Jacob Böhme and His World – Görlitz Conference“ wird von Bo Andersson (Universität Uppsala) und Andrew Weeks (Illinois State University) organisiert und gemeinsam mit der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften und dem Internationalen Jacob-Böhme-Institut veranstaltet. Die Teilnehmer der Tagung kommen aus den USA, Schweden, Australien, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und aus Deutschland. Bei so viel Internationalität ist es nicht verwunderlich, dass die vorherrschende Konferenzsprache englisch sein wird.

Jedoch richtet sich das Programm des Samstag-Abends ausdrücklich an alle interessierten Görlitzer und die Vorträge werden in deutsch gehalten (Beginn 18 Uhr, Neißstr. 30).

 

Leigh Penman von der Universität Queensland (Australien) stellt unter dem Titel „Eine Ketzer-Kabale?“ Jacob Böhmes Netzwerk der Kontakte in Görlitz, der Oberlausitz und Schlesien vor und Ines Anders aus dem Kulturhistorischen Museum zeichnet in ihrem Vortrag „Jakob Böhmes Görlitz“ ein Bild der Stadt zwischen 1575 und 1624.

 

Danach bitten die Organisatoren zu einem Empfang im Hof des Barockhauses Neißstr. 30. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.