Görlitz besaß von jeher etwas, das sich weder erwerben noch beschreiben läßt, jene Atmosphäre, in der der Künstler sich wohl fühlt. *Johannes Wüsten

Doris Baum Isabeella Beumer  Michał Bieniek 

Karl Friedrich Borée Renate Eusterbrock  Werner Finck
Romy Friedewald Michael Guggenheimer  Arno Henschel 

Herbert Hirche  Łukasz Huculak  Alfred Junge Ryszard Kajzer Frantièek Klossner  Bernhard Kremser  Aleksandra Kujawska 

Robert Kuśmirowski Isolde Loock  Gisela Mauermann 

Giuliano Mauri  Gisela May Olivier Messiaen  Ynez Neumann  Andreas Neumann-Nochten Maria Nordmann  Anita Pasikowska  Paul Adalbert Perks Michał Puszczyński Birgit Ramsauer

Walter Rhaue  Christa-Luise Riedel  Bodo Rau  Julian Rosefeldt  Reinhard Roy  Arno Schmidt  Willy Schmidt  Daniel Günter Schwarz  Harald Siebler Johannes S. Sistermanns  Héctor Solari 

Elżbieta Suchcicka-Lewkowicz  Gotthold Theodor Thieme

Rudi Wünsche  Johannes Wüsten

2013

Die Künstler der Produzentengalerie Passau haben im Sinne eines modernen Kunstbegriffs Grenzen überschritten und zugleich Brücken geschlagen: zwischen Kunst und Alltag, zwischen Stadt und Land, Nord und Süd, Inland und Ausland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat sich die Produzentengalerie als fester Bestandteil der Kunstszene im Passauer Raum etabliert. Ihr eigenes, unverwechselbares Profil hat viel zum Bild der kulturellen Identität der Region beigetragen. In der Europawoche 2013 gehen die Produzenten auf Reisen in den Osten Europas. In die Europastadt Görlitz-Zgorzelec führt die Reise der deutschen, tschechischen und österreichischen Künstlergemeinde.

Beteiligte Künstler sind die acht aktiven Mitglieder der Produzentengalerie Passau: Waltraud Danzig (Lithographie), Hubert Hubert (Druckgrafik), Wolfgang Kretzer (Objekte), Anja Kutzki (Malerei), Stefan Meisl (Malerei), Otto Müller (Zeichnung), Verena Schönhofer (Malerei), Ernst Zahnweh (Skulptur). Dazu wurden als Gastkünstler eingeladen: Vit Pavlik (Tschechien, Südböhmischer Künstlerverband) und Robert Hübner (Österreich, Künstlergruppe Parz) mit ihren Einblicken und Ausblicken der kulturellen Vielfalt des Dreiländerecks Deutschland – Österreich – Tschechien.

2012

Romy Friedewald * Jena [Deutschland], Designerin Grafik, Plastik und Skulptur, Absolventin der Hochschule für Angewandte Kunst Schneeberg / Kunsthochschule Dresden. Preisträgerin des Sächsischen Staatspreises für Design 2009. Von den Juroren mit einem 2. Platz belegt, die Bank „WING" von Romy Friedewald und Ulrike Kühn, ein Sitzobjekt für öffentliche Außenanlagen, das durch seine klare Formensprache besticht. Markant und prägnant für den Eingangsbereich der Stadtkirche St.-Petri-Kirche in Mühlhausen ist ein segnender Christus , der 2008 von Romy Friedewald geschaffen wurde. Ausstellung in Görlitz, März 2012.1

 

2011

Isolde Loock * in Görlitz [Deutschland],Studium Soziologie, Philosophie, Anglistik in Freiburg und Hamburg. Lebt in Bremen und Los Angeles und arbeitet mit neuen Medien. Unter dem Titel UFFM KREUZ entwickelte Isolde Loock für ihren Geburtsort Görlitz ein Kommunikationsfeld, Text, Foto, Video, Installation, Aktion, das sich durch alle Ebenen des verschachtelten Leistnerschen Hallenhauses Weberstrasse/ Ecke Handwerk zieht.

 

2010

Michał Bieniek *1980 [Polen] Ausgezeichnet mit dem Preis der Wojewodschaft Niederschlesien für seine Abschlussarbeit an der Akademie für Bildende Künste, Academy of Fine Arts in Wrocław, Poland (2004) 2

 

Łukasz Huculak *1977 in Rzeszów [Polen], Studium an der Kunstakademie in Wrocław. Diplom bei Professor Stanisław Kortyka und Professor Wojciech Kaniowski 2002.
Die Atmosphäre der Intimität – eine bescheidene Welt des Stilllebens, Innenhöfe, städtische Plätze. Alltägliche, gewöhnliche Objekte gewinnen auf den Bildern von Łukasz Huculak eine metaphysische Bedeutung. Man bemerkt Inspirationen aus der Malerei von Vermeer, Chardin, Morandi: die sorgfältige Komposition, die Farbenskala auf verschiedene Schattierungen von Weiß, Grau und Braun begrenzt. Die Fakturen seiner Bilder sind wie verstaubt, sie blättern ab und springen auf. Sie machen den Eindruck, als hätten wir es nicht mit einem zeitgenössichen Bild zu tun, sondern mit einem archeologischen Fund. 3

 

 

Michał Puszczyński *1976 in Kedzierzyn Kozle [Polen], gehört der jungen polnischen Kunstszene an. Die skulpturalen Arbeiten des polnischen Künstlers, Michał Puszczyński sind kein Werk für die Ewigkeit. Tief mit der Natur und den Zyklen von Geburt, Wachstum, Fortpflanzung und Tod verbunden, lässt Puszczyński Installationen mit dem Einsatz von Rohstoffen Lehm, Wasser und Zeitraffer-Fotografie, im Prozesse der Erosion und des Verfalls aufzuzeichnen. 2

 

2008

Daniel Günter Schwarz * 1983 in Windsheim [Deutschland], Autor und Filmemacher

Er besuchte vier Semester lang die Université Paris 8 und realisierte dort seine ersten kurzen Filme. 2004 brach er sein Studium in Frankreich ab, um an die Hochschule für bildende Künste nach Hamburg zu wechseln. In den kommenden Jahren arbeitete er an verschiedensten Filmprojekten, bis er im Jahr 2007 beschloss, seinen ersten Langfilm zu drehen. 7.7.7 steht für sieben Geschichten an sieben Orten mit sieben Songs. Der junge Regisseur Daniel Günter Schwarz nimmt den Betrachter in seinem Episodenfilm mit auf eine Reise durch sieben ostdeutsche Städte. Die Episode in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec steht unter dem Titel “Gut und Böse”.  Im Jahr 2010 absolvierte er sein Diplom mit einer ersten zweieinhalb stündigen Fassung des Filmes bei Prof. Wim Wenders und Prof. Gerd Roscher. www.777film.de

 

2006

Harald Siebler *1960 in Köln [Deutschland], studierte Theaterwissenschaften in Erlangen. Seine berufliche Laufbahn begann er als Regieassistent beim Fernsehen. Als freier Regisseur inszenierte er an verschiedenen deutschen Theatern. Seit 1999 ist er in der Filmbranche tätig.

Mit Beiträgen von 25 Drehbuchautoren, 19 RegisseurInnen und der Unterstützung namhafter Schauspieler, darunter Kurt Krömer, Anna Thalbach, Katharina Wackernagel, Karoline Eichhorn und Anna Loos, hat der Berliner Regisseur und Produzent Harald Siebler unsere Grundrechte, also die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, zu einem besonderen Film komponiert. 149 Minuten und 19 spannende, komische und anrührende Kapitel über unsere Verfassungswirklichkeit: 19 gute Gründe für die Demokratie. 16 deutsche Städte übernahmen eine Patenschaft für je einen Artikel des Grundgesetzes, also je einen Film, und unterstützten die republikübergreifenden Dreharbeiten wo sie nur konnten: mit dem Gesicht ihrer Stadt, mit ihrer Logistik, mit ihrer Hilfe. 2005 begann die Realisierung dieses einzigartigen Projekts. In der Patenstadt Görlitz wurde 2006 der Beitrag „Schöner Wohnen“ zum Artikel 11 - Freizügigkeit gedreht. www.gg19-derfilm.de

 

2003 - 2006

Isabeella Beumer *in Herford [Deutschland], Voice Artist,

studierte experimentellen Gesang bei Sainkho Namtchylak. Sie arbeitet an einer „kosmisch-existentiellen Sprache“ in extremsten Bereichen der Stimme und beherrscht immense vokale Artikulationen, ihr Obertonspektrum ist von kaum fassbarem Reichtum. Von Isabeella Beumer sind Performanceausschnitte in der renommierten „Ed Sanders Videolibrary For Soundpoetry" in Woodstock / New York dokumentiert. Sie hat Anthologien mit John Cage, Joseph Beuys, Allen Ginsberg, Meredith Monk, Yoko Ono, John Lennon veröffentlicht. Isabeella Beumer lebt in Düsseldorf.

 

Ryszard Kajzer *1973 in Swierczyn [Polen], Plakatkünstler
Ryszard Kajzer wurde 1973 geboren. Er ist Dozent an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Er gilt als einer der führenden Plakatkünstler der Gegenwart und ist der Gewinner verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter das 17. Turin Film Festival und der Internationale Plakatwettbewerb für das Gombrowicz-Jahr.

Frantièek Klossner *1960 in Bern [Schweiz], Videokünstler

Er war Träger der Videokunstpreise der Länder Thüringen und Rheinland-Pfalz und 1997 Projektleiter des Videofestivals „Peep Art Bern“ sowie Künstlerischer Leiter eines Projektes der EXPO.02 in Biel. Neben Lehraufträgen 1994 – 2000 an der F+F Kunst- & Medienschule Zürich, 2002/03 an der Fachhochschule Nordwestschweiz (Aarau) und 2006 an der Hochschule der Künste Bern HKB, stellt er weltweit aus, u.a. Einzelausstellungen im Centro d’Arte Contemporanea Ticino, Bellinzona (2002), Kaisertrutz, Görlitz-Zgorzelec (2003), MAMBA Museo de Arte Moderno de Buenos Aires (2004), Centro de Arte Universal, Santiago de Cuba (2005) und in der Galerie Sic Projects, Berlin (2006); Gruppenausstellungen u.a. Center for Contemporary Art, Kiev (2003); Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz (2003); Kunsthaus Centre Pasquart, Biel (2004); Hartware Medien Kunstverein, Dortmund, (2004); Städtische Museen Heilbronn (2005); Musée de la Main, Lausanne (2005); Kunsthalle Emden (2005); Forum for Arts and Media, Görlitz-Zgorzelec (2005); Kunsthalle Bern (2006); Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon (2006); SpaziArte MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI secolo, Roma (2006)

 

Bernhard Kremser *1954 bei Dresden [Deutschland], Installationskünstler,

lebt seit 2003 in Görlitz. Mit seinen Lampen, Möbeln und Objekten knüpft er an die Tradition des Kunsthandwerks in Görlitz an. Zu seinen Projekten gehört „Bernhard Kremser – disegni e sculture“, das bei der Biennale in Venedig 1997 und bei „Open 999“ am Lido von Venedig gezeigt wurde. Er gestaltete Rauminstallationen für Veranstaltungen und Einzelausstellungen im In- und Ausland.

 

 

Aleksandra Kujawska *1975 in Pila [Polen], Künstlerin,

studierte an der Kunstakademie in Poznań. Mehrere ihrer Gruppen und Einzelausstellungen waren u.a. in der Galerie Unterwegs, Berlin Galerie Uehonmachi, Osaka; International Art Exhibition, CASO (Contemporary Art Space Osaka), Osaka; Maru Gallery, Pusan (Korea); Dap Gallery, Warszawa; Galerie Działań , Warszawa; Baltic Gallery of Contemporary Art, Słupsk; Rotunda Gallery, Poznań zu sehen. Sie lebt in Berlin.

 

 

Robert Kuśmirowski *1973 in Łódź [Polen], Künstler,

studierte monumentale Bildhauerei bei Prof. S.A. Mieleszki an der Kunstakademie in Lublin. Seine Ausstellungen fanden u.a. in der Galerie Kronika, Bytom; Frankfurt am Main („Auschwitz-Prozess“); Galerie XX1, Warszawa; CSW Zamek Ujadowski/Laboratorium, Warszawa und Galerie Biała, Lublin statt.

 

 

Anita Pasikowska *1975 in Warszawa [Polen], Grafikerin,

studierte Malerei in der Kunstakademie der Schönen Künste in Warszawa bei Prof. Leon Tarasewicz. In internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen, sowie im Projekt „Zywy Pokój“, zeigt sich ihr künstlerischer Schaffensweg in der Entwicklung einer individuellen Farbensprache. Ihre Ausstellungen waren u.a. in der Galerie XX1, Warszawa; Galerie Kronika, Bytom; Kulturzentrum GCK, Katowice; Baltic Gallery of Contemporary Art, Słupsk; Galerie Działań, Warszawa; International Art Exhibition, CASO (Contemporary Art Space Osaka), Osaka zu sehen.

 

 

Birgit Ramsauer *1959 in Nürnberg [Deutschland], Künstlerin,

studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Werner Knaupp. 1997 bis 2000 veranstaltete sie das Projekt „ART : HOME – LESS“ in New York (Stipendium DAAD), Moskau (Kolodzei Foundation), Marseille (Triangle France) und Berlin (Museum der Verbotenen Kunst und Kunstfabrik). 2001 war sie „artist in residence“ in Atlanta und 2002 in Worpswede. Sie erhielt ein Stipendium der Gustav-Adenauer-Stiftung Berlin. Seit 2003 lehrt sie als Gastprofessorin an der Cooper Union School of Arts, New York. Lebt und arbeitet in Berlin und New York.

 

Bodo Rau *1956 in Simmern/Hunsrück [Deutschland], Bildhauer,

studierte von 1982 bis 1990 Bildhauerei an der Hochschule der Künste Berlin, zuletzt als Meisterschüler. 1986 bis 1988 hielt er sich im Rahmen seiner Studien in Mexiko. Seit 1991 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler und Kulturmanager vorwiegend in Salamanca (Spanien). Von 1996 bis 2002 leitete er in Salamanca den „Flusspark für Kultur und Ökologie in Huerta“, ein Projekt zur regionalen Entwicklung. Seit 2003 ist er technischer Kurator im DA2 Domus Artium 2002, Museum für Zeitgenössische Kunst, in Salamanca. Seine Arbeiten, z.B. „Mega“ oder „Little Boxes“, wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Polen, England, Griechenland, Mexiko, Spanien gezeigt. Von Bodo Rau stammt die Skulptur "Stadtraum" am Neißeufer.

 

 

© 2006 Max Wigram Gallery
© 2006 Max Wigram Gallery

Julian Rosefeldt * 1965 in München [Deutschland], Film- und Filminstallationen

Julian Rosefeldts Werk besteht hauptsächlich aus aufwendig inszenierten Film- und Videoinstallationen, die zumeist als panoramaartige Mehrkanal-Projektionen angelegt sind.

Die Internationale Videokunstausstellung „Die Vergänglichkeit des Schönen in der Stadthalle Görlitz wurde veranstaltet von der Geschäftsstelle Kulturhauptstadt Europas 2010 in Kooperation mit dem Domus Artium Salamanca. 14 Videokünstler und - Künstlergruppen aus neun Ländern (Deutschland, Großbritannien, Italien, Mexiko, Polen, Portugal,Russland, der Schweiz und Uruguay) hatten in einem Ambiente phantasievoller Installationen ihre teils

nachdenklichen, teils skurrilen und schrillen Arbeiten gezeigt. Darunter auch die Videoarbeit „Asylum“ des Münchner Julian Rosefeldt.

 

Johannes S. Sistermanns *1955 in Köln [Deutschland]

Johannes S. Sistermanns studierte von 1976-1984 Rhythmik bei H. Leiser, Klavier bei Klaus Runze und Komposition in der Klasse Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel an der Kölner Hochschule für Musik. Zwischen 1977 und 1995 Gesangstudien an der Benares Hindi University, Calcutta sowie in München und New York. Zwischen 1987 und 1998 führten ihn längere Stipendienaufenthalte nach Paris, USA, Australien und Japan. Seit 1991 ist Johannes S. Sistermanns zu Lehraufträgen und Vorlesungen an Hochschulen in Europa, Japan und China eingelanden. 2004 und 2006 ist er Dozent bei den Internationalen Darmstädter Ferienkursen. Er arbeitet in den Bereichen radiophone Hörstücke, Klangperformance, Klangplastik, Multimedia Stadtraum und Klangzeichnungen. Sistermanns gestaltete unter anderem Klangperformances für die Salzburger Festspiele, die Donaueschinger Musiktage, das Maastricht Festival und den Steierischen Herbst.

 

Héctor Solari *1959 in Montevideo [Uruguay], Architekt, Videokünstler,

studierte Architektur an der Universität von Montevideo sowie Malerei und Radierung im Nationalmuseum von Montevideo bei David Finkbeiner. Seit 2000 beschäftigt er sich vorwiegend mit der Videokunst. 1987 übersiedelte er nach Europa. 1989 Stipendium in Lucca und Studium bei dem Konzept-Künstler Luis Camnitzer. Seine Performances und Installationen wurden u.a. im Museum Moderner Kunst J. M. Blanes, Montevideo, 1995; Haus der Kunst, München, 1999; Galerie GCK, Katowice, 2004; Fort Sztuki, Kraków, 2004; Lingnerschloss, Dresden, 2005, gezeigt. Seit 2000 beschäftigt er sich hauptsächlich mit Videoarbeiten, wobei das Unheimliche der Leitfaden aller seiner Arbeiten ist. Von 2005 war Héctor Solari zudem Art director der Kulturhauptstadtbewerbung der Europastadt Görlitz-Zgorzelec sowie Kurator für Bewerbungsprojekte zeitgenössischer Kunst.

 

Elżbieta Suchcicka-Lewkowicz *1962 in Lwówek Śląski [Polen], Malerin,

studierte Architektur und erhielt ihr Diplom 1987 in Wroc³aw. Die Künstlerin machte sich in verschiedenen Ausstellungen einen Namen, unter anderem in Jelenia Góra, Görlitz und Niesky. 1997 war sie Preisträgerin im Wettbewerb „Fluss Ufer Brücke“, Zgorzelec. Sie Lebt als freischaffende Künstlerin und Architektin in Lubań und Lwówek Śląski.

 

2002

Renate Eusterbrock *in Breslau [Deutschland], Textilkünstlerin,

absolvierte eine Ausbildung als Kostümbildnerin in Hamburg und arbeitete danach an verschiedenen Theatern sowie beim Fernsehen. Seit 1979 ist sie freischaffend tätig. Mit ihren Ausstellungen mit textilen Arbeiten war sie im In- und Ausland unterwegs. Renate Eusterbrock lebt seit 2002 in Görlitz.

 

2001

Giuliano Mauri *1939 in Lodivecchio [Italien]

Giuliano Mauri hatte in den 1960er Jahren erste Kontakte zur italienischen Avantgarde. Während er sich anfangs mit Fotografie beschäftigte, war er in den 1980er Jahren einer der ersten Künstler Italiens der „Art in Nature“. Seine Skulpturen sind das Produkt intensiver Handarbeit ohne Hilfe hochentwickelter Technologie. Die Strukturen entstehen durch das Flechten von Zweigen – nur wenige Nägel und Draht werden benutzt. Er nahm an Biennalen in Venedig und Penne teil. 1996 erhielt er ein Stipendium der Krasner-Pollock Foundation, New York. 1999 begann er den Entwurf für das Görlitzer Brückenprojekt „Osservatori estimativi“ (Abwägende Beobachter), das im Mai 2001 am Neißeufer eingeweiht wurde. Er lebt freischaffend in Lodi (Italien).

 

1999

Andreas Neumann-Nochten * 1960 [Deutschland], Maler und Karrikaturist

Nach Schulbesuch und Abitur in Potsdam-Hermannswerder studierte er an der Kirchlichen Hochschule in Naumburg/Saale Theologie. Seit 1999 lebt und arbeitet er in Görlitz, der Stadt seiner Eltern, Großeltern, und Urgroßeltern. Er ist als Karikaturist bekannt, obwohl er sich diesem Metier erst seit dem Ende der 90er Jahre intensiver widmet. Begonnen hat er mit der Malerei, der er bis heute treu geblieben ist. Seine autodidaktischen Studien wurden vor allem durch Künstler in Naumburg/Saale begleitet und gefördert. Er weiß sich verschiedenster künstlerischer Stile und Mittel zu bedienen und kann auch die Kunst mit dem Humor verbinden. Beides hat er mit seiner zwischen 1987 bis1993 entstandene Parodieserie "Die Kühe" unter Beweis gestellt.

 

1993

Michael Guggenheimer * 1946 in Tel Aviv [Palestine], Buchautor,

Spuren einer Zukunft lautet der Untertitel des Buches von Michael Guggenheimer: „Görlitz – Schicht um Schicht“. Die Mutter des 57jährigen Schweizer Autoren hatte 1933 Görlitz verlassen, weil die jüdische Familie in Deutschland keine Perspektive mehr sah. 1993 schenkte ihr Sohn ihr eine Reise nach Görlitz – und machte sich fortan selbst auf die Suche nach der Identität der Menschen und ihrem Leben in Ost- und West-Europa.

 

1975

Reinhard Roy * 1948 in Klitten [Deutschland]

Das Werk von Reinhard Roy umfasst Bildwerke, Skulpturen, Objekte, Papierarbeiten, Fotografie und architekturgebundene Arbeiten.

1975, Gründung eines Ateliers in der Altstadt von Görlitz. 1983 Übersiedlung nach Frankfurt am Main. Der Raster wird zum Identifikationselement seiner Bildgestaltung als eine in beliebige Richtungen erweiterbare Struktur. Er führt die beiden Hauptdisziplinen der Bildenden Kunst auf ihre formalen und gedanklichen Urelemente: Farbe und Fläche, Körper und Raum zurück, deren Wechselspiel elementarer Ausdruckskraft einzig aus sich heraus ihre Imagination entfaltet.

 

1969

Ynez Neumann *1969 in Görlitz [Deutschland] Videokünstlerin,

studierte von 1999 bis 2005 Bildhauerei bei U. Grossarth und E. Bosslet an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Sie beteiligte sich an Ausstellungen im Kunsthaus Dresden („Unbekannte Schwester, Unbekannter Bruder“ 2004) und beim Kölnischen Kunstverein („Deutschland sucht“ 2004). Sie schuf eine Klanginstallation für das Featurefestival "hoerlust" in Halle / Saale (2005).

 

1963

Doris Baum *1963 in Görlitz [Deutschland]1999 – 2004 Studium der Freien Malerei, Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg, 2002 Ernennung zur Meisterschülerin bei Prof. Johannes Grützke. Für die in Görlitz geborene Doris Baum ist Jacob Böhme erlebte Gotteserfahrung innerhalb der Modernisierungsproblematik des Protestantismus. Sie setzt daher nicht von ungefähr figürliches Arbeiten gegen den Abstraktionswillen der Moderne und greift bei allem zeitgemäßen Realismus dennoch tief in die Symbolwelt der Renaissance: die Lilie, die Rose, das Denkbild der Maria, das in seiner sozialen und symbolischen Kraft seit dem 16. Jahrhundert demontiert wurde. Mit ihren emanzipatorischen Figuren erreicht sie eine für den heutigen Konflikt der technischen Moderne faszinierende Tiefenwirkung. Doris Baum lebt seit 2012 in Görlitz.

1943

Gisela May *1924 in Wetzlar [Deutschland], Schauspielerin,

debütierte 1943 am Theater Görlitz. Eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, elf Jahre am Deutschen Theater Berlin und 30 Jahre am„Berliner Ensemble“, wo sie zahlreiche große Brecht-Rollen spielte (u.a. die „Mutter Courage“). Als Sängerin trat sie besonders mit Tucholsky-, Brecht- und Kästner-Programmen in Erscheinung und gilt als die maßstabsetzende Interpretin der Chansons von Kurt Weill, Hanns Eilser und Paul Dessau. Gastspiele führten sie u.a. auf die Bühnen aller Kontinente

 

Maria Nordmann *1943 in Görlitz [Deutschland], Installationskünstlerin,

Sie hat zwei Mal an der documenta in Kassel teilgenommen und lebt in Santa Monica, Kalifornien. Die international renommierte Künstlerin setzt sich besonders intensiv mit dem Thema Stadt und Mensch, urbanen Zusammenhängen und Interaktivität auseinander. Zwei bedeutende Buchveröffentlichungen veranschaulichen den Rahmen ihres Werkes: „De Musica. New Conjunct City Propodals“, 1993 und „De Teatro“, Stuttgart 1996. In mehreren Phasen soll das Werk der Künstlerin demnächst an ihrem Heimatort gezeigt werden. Ein Höhepunkt wird der Aufbau ihrer begehbaren Edelstahl-Skulptur „untitled“ sein, die 1996 in Stuttgart gezeigt wurde und mit Licht und Schatten, Formen und Bewegungen arbeitet.

 

Christa-Luise Riedel *1943 in Görlitz [Deutschland], Skulptur, Malerei, Installation, Assemblage

Ihr in 30 Jahren gewachsenes und gewandeltes Werk überrascht immer wieder mit neuen Facetten, neuen Ausdrucksformen und neuen Sprachweisen. Kritisches Engagement, Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart, humanitäre Anliegen, Menschlichkeit, dies alles sind Beweggründe für das Schaffen der Künstlerin.

 

1941

Gisela Mauermann *1941 in Görlitz [Deutschland], Holzbildhauerin und Plastikerin

Gisela Mauermann ist eine vielseitige Künstlerin, sie gestaltete Holzspielplätze nicht nur für Görlitz; weitere Brunnen von ihr finden wir in Görlitz im Karpfengrund (seit 1993) und in Berlin auf dem Monbijou-Platz. Portraitbüsten aus Holz und Bronze gehören zu ihren Werken, wie auch Wandgestaltungen und die Gestaltung der Tunnelportale des Autobahntunnels Königshainer Berge.

In den Jahren 1997/98 entwarf und schuf sie die Modelle für die Gestaltung der neobarocken Fassade eines Hauses in New York. Viel figürlicher Schmuck an Görlitzer Häusern wurde von Gisela Mauermann restauriert. YouTube Videoporträt

 

1940

Olivier Messiaen *1908 in Avignon † 1992 in Clichy [Frankreich], Komponist

Messiaen gelangt als französischer Kriegsgefangener 1940 nach Görlitz und durchlebte ein leidvolles Jahr im Kriegsgefangenenlager Stalag VIIIA. Hier komponierte er sein „Quatuor pour la fin du temps“, eines der Schlüsselwerke der Musik des 20. Jahrhunderts.

Am „Conservatoire national supérieur de musique et de danse“ in Paris studierte Messiaen von 1919 bis 1930 Klavier und Schlagzeug, griechische Metrik bei Maurice Emmanuel, Orgel und Improvisation bei Marcel Dupré sowie Komposition und Instrumentation bei Paul Dukas. 1931 übernahm er die Organistenstelle an der Pariser Kirche „Sainte-Trinité“, die er 55 Jahre lang innehatte. Zusammen mit André Jolivet, Yves Baudrier und Jean-Yves Daniel-Lesur gilt Messiaen als Gründer der 'Jeune France', eine Gruppe von Komponisten, die sich 1936 formierte. Olivier 1942 wurde er Professor am Conservatoire de Paris und lehrte dort bis 1978. Messiaen bildete in dieser Zeit ganze Generationen von wichtigen Komponisten des 20. Jahrhunderts aus. Er war der Lehrer von Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen, Iannis Xenakis. 1944 legte er in dem Lehrbuch "Technique de mon langage musical" seine wichtigsten harmonischen und rhythmischen Neuerungen dar.

 

1930

Herbert von Hoerner * 1884 Ihlen/Kurland † 1950 Torgau/Sachsen [Lettland] Schriftsteller, Zeichenlehrer und Maler

Herbert von Hoerner gehörte zur deutsch-baltischen Oberschicht in der zu Russland zählenden lettischen Ostseeprovinz Kurland. Studium an der Kunstakademie in München (1905/06) und bei Poelzig und Busch an der Staatlichen Kunstschule in Breslau (1906-1908). Nach seiner Rückkehr in die Heimat wir er in den Jahren 1914-1916 als russischer Staatsangehöriger in Deutschland interniert, lebte er anschließend im Künstlerhaus in Dresden-Loschwitz, wo er am 15. Dezember 1917 die schlesische Schriftstellerin Susanne Heintze aus Breslau heiratete. Zu längerem Aufenthalt ließ er sich im Jahre 1930 in Görlitz nieder, wo er bis 1942 am dortigen Gymnasium als Zeichenlehrer tätig war, zeitweilig auch Mathematik und Deutsch unterrichtete. Im Jahre 1941 erhielt er den Literaturpreis der Stadt Berlin. Zu den ersten Werken Herbert von Hoerners gehört das Drama „Theseus“ (1923), das in Meiningen aufgeführt worden ist. Bekanntgeworden ist er vor allem durch seine meisterhaften Erzählungen, von denen hier „Villa Gudrun“ (1921), „Des Forschers Auferstehung“ (1927), „Die Kutscherin des Zaren“ (1936), „Die letzte Kugel* (1937), „Der große Baum“ (1938), „Die grüne Limonade“ (1942) genannt seien. Ein Gedichtband „Die Welle“ erschien 1942, Skizzen unter dem Titel „Landschaften“ im gleichen Jahr. Sein Roman „Der graue Reiter“ (1940) wurde ins Finnische und ins Franzosische übersetzt. Auch als Übersetzer aus dem Russischen (Tolstoi, Gogol, Puschkin, Turgenjew) ist Herbert von Hoerner hervorgetreten. Er stirbt in der Gefangenschaft im Mai 1950 in der Haftanstalt Torgau. '

 

1928

Arno Schmidt * 1914 in Hamburg † 1979 in Celle [Deutschland], Schriftsteller, gehört zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von 1928 – 1933 besuchte er die Oberrealschule Görlitz und machte anschließend bei den Textilwerken in Greiffenberg eine Lehre als Lagerbuchhalter. Er kam täglich mit dem Zug aus Lauban. Sein Freund Heinz Jerofsky berichtet, wie sich die Freunde die Wartezeit auf dem Görlitzer Bahnhof vertrieben und sich am Windfang hinter dem Seiteneingang postierten, um durch ein Fenster „die Parade der Lyzeumsschülerinnen“ abzunehmen. „...Mit der Zeit kannten wir sie alle und gaben einigen von ihnen (wie wir meinten) passende Namen. Da gab es u.a. ein Rotkäppchen, Frau Holle, die Großfürstin, den Feuerblick sowie die Mittagsgöttin.“ Besonders Hanne Wulf machte großen Eindruck auf Arno Schmidt. Sie soll später in seinem Romanwerk „Zettels Traum“ als „Hah: ne Vulv!“ auftauchen.4

1925

Rudi Wünsche *1925 in Görlitz [Deutschland], Maler

Er komponiert mit unbestechlicher Sicherheit Farbfelder und Formen. In intensiver Auseinandersetzung mit der Kunst der klassischen Moderne fand er abseits der Kunstzentren seine eigene malerische Sprache. Nach privater Schulung bei Hanns Lindner in Löbau und Willi Schulz in Görlitz trat Rudi Wünsche mit 24 Jahren in die Dresdner Hochschule für Bildende Künste ein. Seine Studienzeit war geprägt von Lehrern, die der Moderne verpflichtet waren und vom Bauhaus herkamen wie Mart Stam und Hajo Rose. Wünsche erlebte aber auch den ideologischen Bruch mit dieser Tradition, die unheilvolle Formalismusdebatte und das Aufkommen des sozialistischen Realismus.1968 übernimmt er die Werkstatt für Glasmalerei von Walther Deckwarth. Er schuf und restaurierte zahlreiche farbige Bleiglasfenster und Glasmalerei bis 1989. 5

 

1922

Johannes Wüsten *1896 in Heidelberg † 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden [Deutschland] , Künstler, Maler und Schriftsteller

Der in Heidelberg geborene Künstler, Maler und Schriftsteller Johannes Wüsten (1896 – 1943) wuchs in Görlitz auf, wurde Schüler des Malers Otto Modersohn in Worpswede und lebte seit 1922 wieder in Görlitz. 1928 entdeckte er die Kupferstecherei für sich. Sie war nach ihrer Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Wüsten gilt nun als der bedeutendste Kupferstecher seit Dürers Zeiten und durch seine Arbeiten führte er die Kupferstecherei als Medium wieder in die Kunst des 20. Jahrhunderts ein. Beliebt waren neben seinen grafischen Arbeiten auch seine Feuilletons über das Görlitzer Kulturleben. Er schrieb Erzählungen, Romane und Theaterstücke. Abbildung: Der Angler (1929)

 

1921

Walter-Rhaue-Sammlung & Archiv
Walter-Rhaue-Sammlung & Archiv

Walter Rhaue * 1885 in Brieg † 1959 in Görlitz [Deutschland], Keramik- und Dekorationskünstler

Walter Raue ist Schüler der Breslauer Akademie, malte, war aber vor allem
Dekorationskünstler, schuf moderne Keramik: expressionistische Skulpturen, Schalen mit religiösen, indianischen oder geometrischen Motiven, Gebrauchskeramik in Bauhausart, im Stil der Neuen Sachlichkeit. Als Schüler von Professor Pölzig und Hans Roßmann an der Akademie in Breslau gründete Walter Rhaue 1921 eine Fayence-Töpferei in Görlitz. Walter Rhaue schuf vor allem kunstgewerbliche Keramikwaren: Kachelöfen, Taufschüsseln, Krüge, Vasen, Teller, Gebrauchskeramik. Charakteristisch sind die aufgebrachten Rhaue´schen Motive: blaue Hirsche, bunte Vögel, dicke Fische sowie oftmals das Görlitzer Stadtwappen. 6

 

1910

Archiv Cornelia von Poser-Hirche
Archiv Cornelia von Poser-Hirche

Herbert Hirche * 1910 in Görlitz † 2002 in Heidelberg [Deutschland], Architekt und Möbel- und Produktdesigner

Nach Tischlerlehre und Wanderschaft in den Jahren 1924 bis 1929 studierte Herbert Hirche von 1930 bis 1933 am Bauhaus in Dessau und in Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Wassily Kandinsky und Ludwig Mies van der Rohe, bei dem er von 1934 bis 1938 in dessen Büro in Berlin als Mitarbeiter tätig war. Herbert Hirche hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Produkt- und Einrichtungsdesigns in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, wo er die Ideen und den Stil der Bauhaus-Lehre einbrachte. Er entwarf Möbel, anspruchsvolle Industrieprodukte und Radio- und Fernsehapparate für die Firma Braun. Sowohl seine Architektur, als auch die von ihm gestalteten Möbel und Industrieprodukte zeichneten sich durch Funktionalität und harmonische Proportionen auf der Basis meist kubischer Grundformen aus. Er entwickelte zerlegbare Wohnmöbel- und Büroeinrichtungssysteme, die von den Käufern selbst montiert werden konnten. 7

 

1902

Werner Finck  * 1902 in Görlitz † 1978 in München [Deutschland], Kabarettist, Filmschauspieler, Schriftsteller

Finck wird in Görlitz geboren. Mit 17 Jahren ging er zur Kunstakademie nach Dresden, wechselte aber recht bald zur Bühne über. 1929 mitbegründete und leitete er in Berlin das Kabarett „Die Katakombe“. Mit der Waffe des Witzes stellte er die Machthaber im Dritten Reich bloß. Berufsverbot und wiederholte Verhaftungen waren die un­ausbleibliche Folge. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er auf Vortragsreisen, quer durch Europa und Südamerika. 1948 kam er nach Stuttgart und übernahm dort die Lei­tung des Kabaretts „Die Mausefalle“. Er erwies sich als Meister der Andeutung, pflegte einen hintergründigen, sarkastischen Stil. Später zog er sich vom Kabarett zurück und betätigte sich vorwiegend als Filmschauspieler und auch schriftstellerisch.

 

1897

Arno Henschel * 1897 in Görlitz † 1945 in der Nähe von Posen [Deutschland] Maler und Graphiker

Arno Henschel zählt als Maler der „Neuen Sachlichkeit“ und Graphiker und bis heute zu den anerkanntesten Künstlern in der Oberlausitz. Mit seinen expressionistischen Holz- und Linolschnitten erzielte er ab 1922 in Dresden, München und Hamburg erste Erfolge. In den nächsten Jahren entstanden Kaltnadelradierungen, Lithographien, Holzstiche und Steinradierungen. An der Breslauer Kunstakademie studierte Henschel 1925/26 in der Meisterklasse von Carlo Mense und Alexander Kanoldt. Seine Werke wurden in internationalen Ausstellungen gezeigt und besaßen überregionale Ausstrahlung.

 

1895

Willy Schmidt * 1895 in Görlitz † 1959 in Görlitz [Deutschland], Maler

Willy Schmidt ist der vielleicht bedeutendste Görlitzer Expressionist, er studierte beim „Brücke“-Mitglied Otto Müller in Breslau, kam nach Görlitz, malte und wurde als Emaillekünstler berühmt, bevor er als „Entarteter “ in die innere Emigration gehen

musste.

 

1886

August Alfred Junge * 1886 in Görlitz † 1964 in Bad Kissingen [Deutschland], Oscar-Preisträger, Filmarchitekt

Junge hatte 18-jährig als Schauspieler am Stadttheater seiner Heimatstadt Görlitz begonnen. 1920 wechselte er zum Film. Dort assistierte Junge zunächst erfahrenen Filmarchitekten. Junge folgt 1932 dem Ruf der britischen Filmindustrie und zieht nach London. Er bleibt der deutschen Filmindustrie erhalten, wenn auch unrühmlich, ist Alfred Junge Leiter der Ausstattungsabteilung der Produktionsfirma Gaumont, die den Film Jüd Süss betreut. Ab 1942 verbinden sich für Alfred Junge Aufträge für einige der vorzüglichsten Farbfilm-Großproduktionen des Jahrzehnts. Die schwarze Narzisse (Originaltitel: Black Narcissus) ist ein britisches Filmdrama mit Deborah Kerr aus dem Jahr 1947. Bei der Oscarverleihung 1948 erhielt der Film zwei Oscars in den Kategorien Beste Kamera/Farbfilm und Bestes Szenenbild/Farbfilm, für das Alfred Junge den Preis entgegennehmen durfte. 1957 im Alter von 71 Jahren zieht er sich aus dem Filmgeschäft zurück. 8

 

Karl Friedrich Borée * 1886 in Görlitz † 1964 in Darmstadt [Deutschland], Schriftsteller

Borée lebte bis zum 18. Lebensjahr in Görlitz, war bis 1914 Student und Assistent an der juristischen Fakultät Berlin. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg, ließ er sich als Jurist in Königsberg nieder. Die in Berlin gegründete Anwaltspraxis gab er 1934 auf und wurde freier Schriftsteller.Borée vereinbarte ein zeitgeschichtliches Engagement mit sehr einseitig rationalistischer und scheinbar logisch schlüssiger Popularphilosophie. Überzeugt von der Notwendigkeit „analytischen Denkens“, opponierte er gegen alles politisch Emotionale und mystisch Verbrämte, befleißigte er sich einer unbestechlichen Objektivität des Untersuchens und fundierte die Urteile mit dem kategorischen Imperativ des guten Handelns.

 

1879

Paul Adalbert Perks * 1879 in Görlitz 1879  † 1939 Bochum [Deutschland], Maler und Grafiker
Perks formte den Dresdner Jugendstil mit. Später lehrte er Malerei an der Kunstgewerbeschule Bremen

1823

Gotthold Theodor Thieme *1823 in Görlitz † 1901 in Dresden [Deutschland], Maler

Gotthold Theodor Thieme, Porträtist des Historismus in Dresden, darf als bedeutendster Görlitzer Künstler in seiner Zeit gelten.Thieme konnte durch Förderung der Stadt Görlitz 1844 die Dresdner Kunstakademie besuchen, wo er Meisterschüler des Düsseldorfer Professors Julius Hübner war. Von 1851 bis 1855 unternahm er eine Studienreise, die ihn nach Antwerpen und Paris führte. Im Anschluss daran ließ er sich in Dresden als Bildnis- und Historienmaler nieder  Als Auftragswerke entstanden Historien- und Genrebilder zu Themen der Zeitgeschichte. Vor allem aber gehörte er zu den führenden Porträtisten des Dresdner Bürgertums in der Zeit des Historismus. Als geborener Görlitzer blieb er Zeit seines Lebens seiner Vaterstadt Görlitz eng verbunden. 9