Die Geschichte der Zittauer Juden, vorgestellt von Armin Pietsch in der Görlitzer Synagoge
In Peschecks „Handbuch der Geschichte von Zittau“ wird schon vor dem Jahre 1220 eine Judenburg erwähnt. Vor dem Beitritt Sachsens zum Norddeutschen Bund 1869, können Juden nur in Ausnahmefällen
in Sachsen wohnen. Nach dem auch Juden Wohneigentum erwerben konnten, ließen sich erste Juden, wahrscheinlich aus Schlesien und Böhmen auf der Durchreise zur Leipziger Messe, in Zittau nieder.
1880 gründet sich die „Israelitische Kultusgemeinde“ in Zittau, sie wird erst 1885 anerkannt. 1887 wird das Grundstück für die Errichtung des Friedhofes gekauft. Da die Gemeinde immer unter
Geldmangel litt, wurde zunächst eine Betstube in der Inneren Weberstrasse (heute Wächterhaus) eingerichtet, bevor 1906 die Synagoge auf der Lessingstraße eingeweiht werden konnte.
Religionslehrer wurden angestellt, einer der wichtigsten war Theodor Neubauer (geb. 1838 gest. 1904), der letzte war Leo Elend (geb. 1896 gest. 1939). Bis Anfang der 30iger Jahre gab es einzelne
anerkannte und respektierte Ärzte, Geschäftsleute und Familien.
Im November 1938 wurden bei den meisten jüdischen Geschäften die Schaufenster eingeschlagen, die Synagoge gesprengt. Aus der Verfolgung wird die „Endlösung“: Der überwiegende Teil der Zittauer Juden findet sich auf den Transportlisten nach Theresienstadt und nach Auschwitz. Keiner kehrte zurück.
Armin Pietsch kennt die Geschichte der Zittauer Juden wie kein anderer. Am Donnerstag, dem 23. Oktober ist er Gast in der Görlitzer Synagoge auf der Otto-Müller-Strasse.
Die Veranstaltung beginnt 19:30 Uhr