„Verfolgt. Verraten. Vergessen" – Nachkriegsschicksale und ,demokratischer' Neuaufbau in Görlitz 1945/46

Dr. Ronny Kabus ist 1947 in Görlitz geboren. Der promovierte Historiker hat sich in mehreren Publikationen mit den Opfern des gemeinschaftlichen Handelns von sowjetischer Geheimpolizei, KPD/SED und SBZ/DDR-Machtorganen befasst. Am 29. Mai ist er zu Gast in seiner Heimatstadt.

Die Veranstaltung erinnert 70 Jahre nach Kriegsende an das Schicksal derjenigen Frauen und Männer, die im Zuge der planmäßigen Stalinisierung verfolgt, verraten oder ausgeschaltet wurden. Nach dem Ende des folgenschwersten aller Kriege war die Lage der Stadt Görlitz 1945 vor allem durch zwei entscheidende Tatsachen beeinflusst: Görlitz war einerseits Grenzstadt geworden und andererseits fast völlig unzerstört geblieben.

Verwaltung, Wirtschaft und Politik stehen in den Jahren 1945/46 vor großen Herausforderungen. Alle Hoffnungen und Bestrebungen auf einen politischen Neubeginn werden durch die neuen Machthaber zunichte gemacht. Gleich nach Kriegsende begann eine neue Verfolgungswelle gegen Andersdenkende durch die Besatzungsbehörden und die Sicherheitsorgane der SBZ. Betroffen waren Mitglieder der oppositionellen Sozialdemokraten, Liberale und Konservative, kritische Kulturschaffende, Unternehmer, Handwerksmeister und Geschäftsleute.

Termin: Freitag, 29. Mai 2015 um 18.00 Uhr, Johannes-Wüsten-Saal im Barockhaus Neißstr. 30 Görlitz
Die Veranstaltung wird gefördert von der Wilhelm-Külz-Stiftung. Eintritt frei.
Bild Postplatz aus der Sammlung Paul Seifert, im Eigentum des Kunsthistorischen Museums Görlitz