Die ersten Stolpersteine in Görlitz wurden 2007 verlegt. Nach weiteren Stolpersteinverlegungen 2012, 2014 und 2017 und im November 2021 aus Anlass der Jüdischen Gedenkwoche Görlitz und der Verlegung von 24 Stolpersteinen im Mai finden sich 60 Stolpersteine in Görlitz, 3 davon in Zgorzelec, der polnischen Schwesterstadt.
Am 18. Mai 2022 konnten durch Gunter Demnig Stolpersteine verlegt werden für:
Fam. Hans Nathan, Prof. Dr. Hans Nathan, Jurist und Görlitzer Ehrenbürger, seine Frau Marianne und die Töchter Susanne und Sabine - Blumenstr. 58; den HNO Facharzt und ersten Ärztlichen Leiter des St.Carolus Krankenhauses Dr. Blau, Albert Blau und seine Frau Minna Blau - Konsulstr. 13; Fam. Löwenberg, Hermann Löwenberg, Besitzer einer Likörfabrik, seine Frau Else und die Kinder Gerhard und Eveline - Am Stadtpark 6; Fam. Herbst, den Fabrikanten Julius Herbst, seine Frau Margarete, die Kinder Phillip und Rita - Lindenweg 2; Fam. Kupferberg / Pietrkowski, Ismar Kupferberg und seine Frau Hedwig, Inhaber und Betreiber eines Schneider-Fachgeschäfts und Großwarenhandlung, deren Kinder Erwin und Ilse, Ilses Ehemann Walter Pietrkowski und dem Sohn Reuven - Elisabethstrasse 36; Fam. Artur Dresel, Artur Dresel, SPD Mitglied, Inhaber eines Textilfachgeschäfts in 2. Generation, seine Frau Mehta, die Kinder Klaus und Hans Ulrich - Obermarkt 6
Stolpersteine sind Gedenksteine für die Opfer des Nationalsozialismus.
„Hier wohnte“ steht auf den 10x10cm großen Mahnmalen des Künstlers Gunter Demnig. Es folgen ein Name, ein Geburtsdatum, und die Daten von Vertreibung, Deportation und Ermordung. Stolpersteine werden vor den letzten selbst gewählten Wohnorten der Verfolgten in das Pflaster eingelassen.
Veranstaltungen im Rahmen der Stolpersteineverlegung
12. Mai 2022 18:00 –
20:00
Vortrag: Jurist jüdischer Herkunft und Görlitzer Ehrenbürger
- Zum Leben und Werk von
Prof. Dr. Hans Nathan (1900-1971)
Veranstaltungsort: Landgericht Görlitz, Postplatz 18, 02826 Görlitz
Eintritt frei.
Der in Görlitz geborene Hans Nathan war
bis 1933 als Rechtsanwalt tätig. Seine Kanzlei befand sich im Haus am Postplatz Nr. 6 in Görlitz. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste die Familie fliehen, erst nach Prag, 1939 nach England. Nach der
Rückkehr nach Deutschland 1946 war Hans Nathan maßgeblich an dem Aufbau der Gesetzgebung der SBZ und der DDR beteiligt.
1952 bis 1966 war er Professor und Dekan der Juristischen Fakultät
der Humboldt-Universität Berlin. Vor allem arbeitete er auf den Gebieten des Zivil- und Zivilprozessrechts, des Familienrechts
und des Urheberrechts. Eine Straße in Görlitz trägt
seinen Namen. Anlässlich der 900-Jahrfeier erhielt Prof. Dr. jur. Hans Nathan 1971 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Görlitz. Im Mai 2022 werden Stolpersteine für Hans Nathan und seine Familie
verlegt, die auf der Blumenstraße in der Görlitzer Innenstadt wohnten.
Referenten des Abends sind Dr. Marcus Mollnau, Berlin und Siegfried Hoche, Ratsarchiv Görlitz
Veranstalter: Oberlausitzer Anwaltverein e.V. / Kulturbüro Görlitz
Erinnern und Gedenken an Dr.
Albert Blau
Veranstaltungsort: Veranstaltungsraum Krankenhaus St. Carolus, Carolusstrasse 212, 02827 Görlitz. Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Dr. Albert Blau (1869-1941)
ist eng verbunden mit der Planung und Gründung des St. Carolus Krankenhauses im Jahr 1927, er war der erste Ärztliche Leiter der Einrichtung. Der prominente jüdische Arzt Dr. Albert war mit
Aufziehen des Nazi-Terrors mit Berufsverbot belegt und ab 1933 zahlreichen weiteren Diskriminierungen ausgesetzt. Ihm und seiner Frau Minna gelang im Juni 1939 die Emigration nach
Schweden.
Im Gedenken an Ihn und seine Verdienste wird eine Gedenktafel im Krankenhaus St. Carolus enthüllt, die nachfolgende Veranstaltung geht auf das Leben und Schicksal und auf Passagen der Flucht des Ehepaares ein. Dr. Albert Blau fand kurzweilig Zuflucht im kath. Pfarrhaus in Jauernick, in Görlitz wurde er versteckt in einer Wohnung auf der Goethestrasse, bevor die Blaus Deutschland verlassen mussten. Zwei Stolpersteine werden am 18. Mai für Dr. Albert Blau und seine Frau auf der Konsulstrasse verlegt.
Veranstalter: Krankenhaus St. Carolus / Kulturbüro Görlitz
18. Mai 2022
09:00 – 12:30
Stolpersteine
Görlitz-Zgorzelec
- Verlegung von 24 Stolpersteinen
Treffpunkt:
Blumenstrasse 58, 02826 Görlitz
Im Mai 2022
werden weitere 24 Stolpersteine in Görlitz verlegt.
In Erinnerung an die Familie Hans Nathan, Blumenstrasse; Familie Dr. Albert Blau, Konsulstrasse; Familie Löwenberg, Am Stadtpark; Familie Julius Herbst, Lindenweg; Familie Kupferberg,
Elisabethstraße; Familie Artur Dresel, Obermarkt.
Die Verlegung
der Stolpersteine erfolgt am 18. Mai durch Gunter Demnig. Beginn und Treffpunkt ist auf der Blumenstrasse 58, im Hof der Evangelisch Reformierten Gemeinde. Von der Blumenstrasse 58 führt der Weg
auf die Konsulstrasse 13, von dort weiter in der Reihenfolge der Verlegungen Am Stadtpark 6, Lindenweg 2, Elisabethstrasse 36, Obermarkt 6.
18. Mai 2022 18:00-20:00
DIALOGVERANSTALTUNG: UNSERE
GESCHICHTE ERZÄHLEN. GÖRLITZ JÜDISCHES ERBE
Veranstaltungsort: Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, 02826 Görlitz
Im
Mai 2022 versammeln sich Kinder und Nachfahren der ausgelöschten Görlitzer Jüdischen Gemeinde aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg in Görlitz. Familien deren Schicksal mit der Verfolgung, Flucht und
dem Holocaust verbunden sind, werden vertreten sein und erzählen ihre Geschichte bei der Veranstaltung am 18. Mai.
Was den Familien passiert ist und wo die Familie heute lebt, welche Erinnerungen verblieben sind.
Gäste aus der ganzen Welt haben sich angekündigt in Görlitz. Es
sind Nachfahren von Görlitzer Jüdinnen und Juden, Überlebende des Holocausts, die die Veranstaltungen begleiten.
Veranstalter:
Kulturbüro Görlitz
Kontakt: Daniel Breutmann, Lauren Leiderman info@kulturbuero-goerlitz.de
Wir danken ganz herzlich, für die Unterstützung, finanzielle Förderung, die Anteilnahme die wir, die Intiative Stolpersteine Görlitz-Zgorzelec, erfahren. Bedanken möchten wir uns ganz besonders bei den Projektpartnern u. Unterstützung für das Projekt Stolpersteine Görlitz-Zgorzelec, im Mai, der Dank geht an die Wilhelm-Külz-Stiftung, SMI | Freistaat Sachsen, Partnerschaft für Demokratie Stadt Görlitz., Kulturservicegesellschaft Görlitz / Kulturforum Görlitzer Synagoge, Sächsische Zeitung DDV Lokal Görlitz, Ostsächsischer Anwaltsverein, St. Carolus Krankenhaus. Ein Dank gebührt auch den Paten der Stolpersteine.
Der Stolperstein Guide Görlitz www.stolpersteine-goerlitz.de ist eine gute Orientierung zum Auffinden der in Görlitz verlegten Stolpersteine.
Der 8. Mai 1945 markiert die Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkrieges. Zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa vor 77 Jahren richtet ein breites Kooperationsnetzwerk der Europastadt Görlitz-Zgorzelec in den Monaten April und Mai mehrere Gedenk- und Kulturveranstaltungen aus.
Mit Ausstellungen, Führungen sowie Workshops wird an die Kriegstoten sowie die Opfer der NS-Verbrechen erinnert. Im Fokus dieser Veranstaltungsformate stehen dabei die Aufarbeitung und das Sichtbarmachen persönlicher Geschichten und Tragödien der Opfer, der Überlebenden sowie deren Angehörigen. Link: www.goerlitz.de//Gedenkwochen-1.html