Wir erinnern den Verfolgten und Ermordeten des Naziregimes, der Kriegsopfer, Flüchtlinge und Vertriebenen. Wir erinnern uns daran, was dann siebzig Jahre zurückliegt. Wir müssen uns auch daran erinnern welchen Anteil, die Menschen und Einrichtungen in Görlitz an Kriegsführung, nationalsozialistischer Unterdrückung und deren Verbrechen – etwa an den jüdischen Bürgern der Stadt – hatten. Wir erinnern, weil die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte in Nationalsozialismus und Krieg uns die eigene Verantwortung für die Gestaltung einer menschenwürdigen, demokratischen und friedlichen Gesellschaft zeigt. Wir tun dies in besonderer Weise, um einem möglichen Missbrauch zu begegnen.
Görlitz gedenkt der Opfer mit einer Kranzniederlegung an die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Entrechteten, Verfolgten und Ermordeten am Dienstag, dem 27. Januar 2015. Beginn, der Gedenkveranstaltung ist um 15:00 Uhr am Mahnmal auf dem Wilhelmsplatz ein. Im Anschluss an die Redebeiträge erfolgt die Kranzniederlegung.
In Görlitz laden das Kulturbüro Görlitz, die Deutsch Polnische Gesellschaft und die Stadtbibliothek zu einem Abend in Erinnerung an die Ereignisse vor 70 Jahren. Im Gespräch mit dem Gast des Abends, Bernhard Keller.
Es ist eine ungewöhnliche Fahrradfahrt zwischen den eh. Konzentrationslagern Moringen und Łódź die am 15. Januar 2015 beginnt: Die Erinnerungstour 2015 von Bernhard Keller, den sein Weg via Görlitz nach Łódź (Litzmannstadt) führt, in Gedenken an die Befreiung des Todeslagers in Auschwitz vor dann 70 Jahren am 27. Januar 1945.
Die Streckenführung ist kein Zufall: Das KZ und Jugendlager in Moringen und in
Litzmannstadt/ Łódź standen damals unter demselben Kommando. Seit 1942 bestand das "Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt" in Łódź für polnische Kinder und Jugendliche, in dem nach vorsichtigen Schätzungen etwa 500 Kinder und Jugendliche ums Leben kamen. Das KZ Moringen ist heute eine Gedenkstätte. Eine Partnerschaft verbindet die beiden Erinnerungsorte.
Der Weg von Moringen führt dabei via Görlitz nach Łódź. Das Kulturbüro Görlitz und die Deutsch Polnische Gesellschaft bereiten dem Fahrrad-Pilger Bernhard Keller hier einen Empfang mit Lesung und Gesprächen zu dem von ihm begangenen Weg der Erinnerung entlang der Schicksalsorte von Millionen Menschen. Ein Kapitel der Geschichte, in die die Elterngeneration zuweilen verstrickt war.
Bernhard Keller, der Mann der auf dem Fahrrad den Weg von ca 850 Kilometern
zurücklegt: wohnt in Angerstein, als Pilger 15 Jahre Erfahrungen, auf dem Rad und zu Fuß. Er ist Mitarbeiter bei Volkswagen in Wolfsburg. Görlitz hat er kennen gelernt, bei einem Besuch Vorort 2009 mit Familie, da war die Stadt im Via Thea Fieber. Der Besuch im Sommer 2014 gab Anlass für Vorbereitungen einer Station seiner Erinnerungstour in der Neißestadt.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und die Millionen Menschen die in den nationalsozialistischen Lagern umgebracht worden sind. Auch Görlitz blieb davon nicht unberührt. An die Schicksale von tausenden Deportierten, Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und Todesopfern in Görlitz will die Veranstaltung erinnern.
Wo:
Galerie der Stadtbibliothek, Jochmannstraße 2/3 02826 Görlitz | Beginn 18:00 Uhr
Der Eintritt ist frei. Spenden werden erbeten zugunsten Aktion Sühnezeichen - Erinnerungsfahrt zwischen den Jugendverwahranstalten Moringen – Lodz
Konzert | ECEK Meetingpoint Zgorzelec
Olivier Messiaen (1908–1991) kam als französischer Kriegsgefangener in die Stadt und durchlebte ein leidvolles Jahr im Kriegsgefangenenlager Stalag VIIIA. Hier komponierte er sein „Quatuor pour
la fin du temps“, eines der Schlüsselwerke der Musik des 20. Jahrhunderts. Uraufgeführt am 15. Januar 1941, findet in Erinnerung an den Anlass alljährlich eine Konzertveranstaltung am
authentischen Ort statt. mehr